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Ängste bei Trennung vom Partner

Zwischen Schuldgefühlen, Verlustängsten und Aufbruch

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von Mirjam Hauptfleisch, Heilpraktikerin

1.04.2021

Blog Ängste bei Trennung vom Partner

Ängste bei Trennungen vom Partner

In den letzten Monaten durfte ich einige Frauen durch ihre Trennungsprozesse ihrer Partner oder Ehemänner begleiten.


Zu Beginn war ich etwas erstaunt, da ich auf meiner Website oder in den Social-Media-Kanälen nicht mit Trennungsbegleitung präsent bin.


Es wurde schnell klar, dass die Ängste im Vordergrund standen und der Grund für die Ängste einen Schritt dahinter kam.

 

Alle Frauen kamen mit einem Bündel von Ängsten zu mir. Du kannst Dir eine Wäschetonne vorstellen, die vollgestopft mit Kleidung ist und überquillt. Darauf wird der Deckel gepresst, der jedoch die Vielzahl an Kleidung nicht bändigen kann. So angefüllt kamen die Frauen zu mir.

Angefüllt mit Ängsten, Befürchtungen, Unsicherheiten, schlechtem Gewissen, Schuldgefühlen und Ratlosigkeit.

 

Es war unabhängig davon, an welcher Stelle die Frauen in ihrem Trennungsprozess standen, alle waren sich bewusst, dass die volle Wäschetonne ihnen bald um die Ohren fliegt, wenn sie weiter machen würden wie bisher. 

Welche Frauen kommen zu mir?

Trennungsängste bei Frauen

Wie sagt man so schön Frauen, die mitten im Leben stehen. Sie haben einen Partner, einen Beruf, Kinder, sind ehrenamtlich engagiert und/oder haben Hobbies, die sie gerne machen. Sie wissen um ihre Aufgabe und ihren Wert in ihrer Familie.


Und meist sind sie Herz und Kopf davon. Sie halten zusammen, organisieren und halten die Fäden in der Hand.

Sie spüren allesamt ihre Bedürfnisse und haben ein deutliches inneres Bild, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Und genau an dieser Stelle zeigt sich eine große Lücke. Es ist der jetzige Zustand und wie sie ihn eigentlich möchten. Wie sie Beziehung und Partnerschaft eigentlich leben möchten. Was sie von ihrem Leben erwarten und wie sie es sich wünschen.



Und die Vorstellung, dass alles so weiter geht wie jetzt. Diese Vorstellung ist keine Momentaufnahme, ein Gedankenblitz. Diese Vorstellung bewegt diese Frauen schon länger. Manche haben bereits körperliche Symptome wie Rückenschmerzen oder Stimmbandprobleme. Die dahinter liegende Organsprache ist bezeichnend: „die Last auf meinem Rücken ist zu groß“ und „ich kann nicht mehr sprechen, mir fehlen die Worte, alles ist mehrfach gesagt“.



Der Zeitpunkt, an dem die Frauen zu mir kamen, war der Moment, an dem die innere Stimme alles übertönt hatte. Alle Unterdrückungsmechanismen, die bis dato gegriffen hatten, funktionierten nicht mehr. Vor mir standen Frauen mit großen Ängsten, durcheinandergewirbelt wie in der Achterbahn.

 

Ich möchte Dir einige der Kernängste näher beschreiben und wie die Frauen damit umgegangen und für sich damit gegangen sind. Die folgenden Abschnitte sind Fragen und Antworten wie sie genau so in der Begleitung gesagt wurden. Ich verzichte bewusst auf viel Prosa dazwischen, da ich finde, die Fragen und Antworten sind so kraftvoll und aussagekräftig, dass jede Erklärung dazu sie nicht weiter hervorheben könnte. 

Welche Trennungsängste zeigen sich?

Welche Trennungsängste zeigen sich
  • Kann ich allein sein?
  • Bin ich dann einsam?
  • Dann bin ich eine von den Geschiedenen?
  • Die Trennung ist egoistisch! Darf ich das? So schlimm ist es doch nicht. Was sagen die anderen?

 

In der gemeinsamen Arbeit haben wir den Blick von außen nach innen gerichtet.


  • Wie fühlt sich allein sein an?
  • Wie fühlt sich einsam sein an?
  • Wie fühlt sich egoistisch an?
  • Wie fühlt sich der Blick der anderen an?


Wir haben tief in den Misthaufen aus Ängsten, Glaubenssätzen, Mustern, Gewohnheiten gegriffen und haben die reinen glänzenden Goldstücke geborgen.

Schonungslos trifft es nicht ganz, aber die Frauen, sind sich beeindruckend ehrlich begegnet. Den Raum dafür habe ich von Herzen gerne gehalten. Ganz unkommentiert möchte ich Dir die Erkenntnisse der Frauen aufschreiben. Ich finde, sie sind aussagekräftiger als jede weitere Interpretation.


  • „Wenn ich es genau nehme, dann bin ich schon seit langem allein in meiner Beziehung, es ändert sich nichts, wenn die Trennung nun im außen sichtbar wird.“
  • „Einsam bin ich nicht. Ich habe meine Kinder und einen großartigen Freundeskreis. Einsam bin ich in der Partnerschaft, ich möchte genährt sein.“
  • „Was ist schon egoistisch? Dass ich nach mir schaue? Ich habe auch nur ein Leben hier und ich möchte nicht zurückschauen müssen und sagen, ich habe mein Leben nicht gelebt.“
  • „Was sollen mir die anderen schon sagen? Bitte erstmal vor der eigenen Haustüre fegen.“
  • „Was bedeutet eine Geschiedene? Ich habe es mir nicht leicht gemacht, aber aus Selbstschutz, um Weiterleben zu können, bin ich diesen Weg – nicht gerne und auch nicht leicht – gegangen.!

Schuldgefühle bei einer Trennung vom Partner

Schuldgefühle bei einer Trennung vom Partner
  • „Soll ich es nicht noch weiter versuchen in unserer Beziehung?“
  • „Vor Jahren war er einige Monate richtig großartig. Wenn er wieder so wäre, dann wäre es perfekt.“
  • „Wie geht es den Kindern damit?“
  • „Dann muss sich mein Partner ganz allein versorgen?“

 

Wir sind in den Beobachterposten gegangen und haben dem Ego eine Pause gegönnt, so dass nur das Gefühl wirken durfte.



Den Frauen ging es um Verantwortung und Disziplin. Das macht man so, die Frau versorgt. Dass Frau gut gebildet, einen guten Job und das Familienmanagement wuppt, das haben die Frauen übersehen. Und es wurden auch Grabenkämpfe sichtbar. „Jetzt sieht er erst mal, was ich alles geleistet habe.“

Und nein, „er“ hat es oft gar nicht gesehen, weil seine Wahrnehmung nicht die der Frau ist. Er hat mit seinen Augen und Gefühlen wahrgenommen, so wie er nun eben ist. Die Lektion, die er dabei hätte lernen sollen, war ihm ganz oft (eigentlich immer) überhaupt nicht bewusst, er hat sie nicht gemerkt.


Dieser Punkt hat die Frauen sehr beschäftigt „wie kann er das nicht sehen?“.


In diese Manipulation nicht noch mehr Kraft und Energie zu legen und anzuerkennen, dass es anders ist, das war für die Frauen oft ein schweres Erfahren und Verinnerlichen.


Genau dieses Erkennen, war häufig ein Türöffner für mehr Abstand und innere Freiheit.

Verlustängste bei einer Trennung vom Partner

Verlustängste bei Beziehungskrisen
  • Wer bin ich ohne meinen Partner?“
  • „Wer bin ich ohne das klassische Familiengefüge?“
  • „Mache ich alles kaputt, auch für die Kinder?“
  • Wer bin ich wirklich?

 

Die Antworten auf diese Fragen sind wunderschön. Stück für Stück sind wir den Weg gegangen, jede Frau in ihrem Tempo, mit ihren Fragen.


Und ja, ich habe Wadenbeißerqualitäten oder liebevoller ausgedrückt, ich rieche Gold. So manches Mal haben die Frauen gesagt, ich kann den Satz „wie fühlst Du dich dabei?“ nicht mehr hören.


Wie gerne hätte das Ego monologisiert und von der Essenz abgelenkt. Aber ich möchte, dass meine Klientinnen ihre Gefühle sehen, spüren und wahrnehmen. Echte, lebendige und authentische Gefühle. So dass sie mit sich in Kontakt kommen und sich wahrhaftig spüren.



Wir haben Ansichten und Bewertungen angeschaut und losgelassen. Manchmal auch nur testweise, zum Ausprobieren, dann im Echtbetrieb.


Wir sind in die Ahnenreihe und Ursprünge gereist, haben uns umgeschaut und losgelassen. Immer wieder habe ich aus den Tarotkarten gezogen, um zu schauen, was wichtig ist zu wissen. Wir haben mit dem Familienbrett gearbeitet und Ängste visualisiert und verändert.


Die Antworten auf diese Fragen sind wunderschön.


  • „Wer bin ich?“ Ich bin eine lebensfrohe und lebensbejahende Frau.“
  • „Für meine Kinder und für mich gehe ich, sie dürfen sehen, dass die Mama für sich stehen kann.“
  • „Ich bin mehr als die Meckerziege im Alltag, ich bin lustig und auch mal abenteuerlustig. Das möchte ich wieder sein.“
  • „So langsam ahne ich wie frei das Leben sein kann, wie Entfaltung aussehen kann.“

Ängste was falsch zu machen

Ängste etwas falsch zu machen

Viele Frauen haben einen eingebauten „Perfektions-Kompass“, aber oft biegen Frauen den Kompass in eine bestimmte Richtung.

Perfektion als Frau, Mama, Berufstätige, Ehrenamtliche, Nachbarin, Freundin, Gastgeberin. Gefangen zwischen Apfelschnitzen und Arnica, Vamp und Dekorateurin.


  • „Wann habe ich mich verloren?“
  • „Wann wurde aus unserem Liebespaar eine Freundschaft?“
  • „Wann war der Moment, als wir uns verloren haben?“


Die Angst in einer Aufgabe etwas falsch zu machen, lag den Fragen oft zugrunde. Perfekt sein in allen Belangen. Dabei wurde das ICH aus den Augen verloren.


Und mancher Mann wünschte sich das wilde Weib wieder zurück, das im Alltag sich verloren hatte.


Viel Kommunikation hat während unserer Arbeit zwischen den Paaren stattgefunden, oft zu spät, zum Bedauern von Beiden.


Die Gespräche waren trotzdem wichtig, damit die Frauen erfahren konnten, was auf diesem Weg geschah. Manchmal waren auch keine Gespräche mehr möglich und auch diese Sprachlosigkeit war von großer Aussagekraft.

 

  • „Ich dachte, ich muss alle Rollen erfüllen, aber das muss ich gar nicht.“
  • „Mit meinen gezielten Manipulationen habe ich nur mir selbst weh getan. Das mache ich nie mehr.“
  • „Was kann ich falsch machen, wenn ich aus meinem Herzen heraus agiere?"


Nichts.

 

Ich knie vor jeder Frau nieder und danke ihr für ihr Vertrauen, ihren Mut und ihre Offenheit.

Ich bin sehr dankbar, diese Frauen begleitet zu haben. Die Wandlung sehen und erleben zu dürfen ist ein echtes Geschenk.


Wenn auch Du in einem Trennungsthema oder Beziehungskrise steckst, dann möchte ich Dir gerne noch drei praktische Hilfestellungen mitgeben, mit denen Du für Dich arbeiten kannst. 

Sollte es in Dir gerade innerlich Drunter und Drüber gehen, dann schicke mir eine Nachricht und wir finden ein schnelles Zusammenkommen.

3 Hilfestellungen für Beziehungskrisen

3 Tipps bei Trennungen

Beziehung von außen beobachten

Nimm Dir einige Minuten Zeit und mache es Dir bequem.


Schließe Deine Augen und beobachte wie Dein Atem ein- und ausfließt.


Stell Dir ein Kino vor und Du sitzt bequem im Kinosessel. Auf der Leinwand zeichen sich nacheinander Situationen Deiner Beziehung.

  • Beobachte, ganz neutral. Was siehst Du?
  • Was nimmst Du wahr?
  • Wie geht es Dir dabei?
  • Was fühlst Du?
  • Was macht es mit Dir auf Deinem Kinosessel?


Einfach nur beobachten. Ohne Bewertung.

  • Gefällt Dir was Du siehst?
  • Was hättest Du gerne anders?
  • Was darf so bleiben?


Diese Übung ist eine Bestandsaufnahme. Einfach mal gucken was los ist. Aus sicherer Entfernung. Dann kannst Du für Dich entscheiden, was Du tun oder nicht tun möchtest. Das Gespräch suchen, Hilfestellung nehmen. Alles, was sich für Dich stimmig anfühlt.

 

Timeline Arbeit

Nimm Dir auch wieder einige Minuten Zeit, schließe Deine Augen und lass Deinen Atem einige Male ein- und ausfließen.


Stell Dir vor, Du bist in einem hohen Alter und Du blickst über Deine Lebenslinie zurück.

  • Gefällt Dir was Du siehst?
  • Hast Du Dir Dein Leben so vorgestellt?
  • Wie fühlst Du Dich?


Auch hier gilt wieder, einfach beobachten. Ohne Bewertung. Wenn Du genug geschaut hast, dann komm wieder zurück ins Hier und Jetzt. Du brauchst auch jetzt nichts zu überstürzen. Lass das Gesehene wirken und nutze den Abstand zu weiteren .

 

Lebenslauf der Stärken - erinnern an eigene Stärken

Diese Übung ist kraftvoll, wenn Du Dich gerade eher kraftlos fühlst. Sie erinnert Dich an Deine Stärken, die ganz wunderbar in Dir liegen. In einem anderen Blogartikel habe ich ganz ausführlich darüber geschrieben.

Ich freue mich sehr, Deine Fragen beantworten zu dürfen. Du kannst gerne ein kostenfreies Erstgespräch (live oder per Zoom) nutzen und mich und meine Arbeit näher kennenlernen.


Oder schreibe mir eine Nachricht, gleich hier:

Falls Du noch Fragen hast, dann freue ich mich Dir zu antworten.

Kontaktiere mich über das Formular!

Ich freue mich auf dich!

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